Mittwoch, 30. Oktober 2013

Seit nunmehr fast 5 Monaten wohne ich in einer WG und kann jeden Tag aufs neue die Freuden dieser Wohnform kennen lernen.
Wie sich die meisten Muetter von Soehnen oder auch Ehefrauen vorstellen koennen kann man diese Freude noch um einiges erhoehen, wenn man mit dem anderen Geschlecht zusammen wohnt.
In dieser Hinsicht duerfte ich also nur noch daemlich grinsend, wie ein Honigkuchenpferd, gluecklich durch die Gegend laufen, denn ich habe den Jackpot gewonnen: Zusammenwohnen mit 3 Kerlen.

Neben der Tatsache, dass ich in einem, nennen wirs mal, maximal sauberen Haushalt aufgewachsen, in den quasi taeglich gestaubsaugt, gewischt und gereinigt wurde ist meine jetzige Lebenssituation in etwa wie vom Hilton Hotel zum Dschungelcamp. Scheinbar hat sich beim maennlichen Geschlecht die Ansicht durchgesetzt, dass einmal alle 4 Wochen staub saugen durchaus reicht um einen 4 Personen-Haushalt (plus Besucher!!!) sauber zu halten. Zum Glueck konnte ich diesen Irrglauben mit einem nervigen Putzplan halbwegs eindaemmen. Dank der wunderbaren Outlook-Kalenderfunktion haengt nun in unsrer Kueche ein Putzplan, in dem jeder, jede Woche dazu verdonnert wird einen Raum zu putzen. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt wuerde ich sagen. Seitdem klappt das ganze auch einigermassen und zumindest 4-5 Tage die Woche kann man ohne Dreckfilm an den Fuessen durch den Flur gehen.

Leider laesst sich eine weitere Freude meines WG-Lebens nicht so einfach in den Griff kriegen: das Problem heisst Kueche. Der gaengige Ablauf ist: Einkaufen, Kochen, Essen, Abspuelen - denkt man zumindest so.
Bei mindestens 50% der WG-Bewohner sieht das anders aus: Einkaufen, Kochen, Essen, stehen lassen. Nun kann man leicht 1 und 1 zusammen zaehlen. Was passiert mit Essen das irgendwo rumsteht? Genau, es gammelt... Daher nun meine kleine 'Die Freunden des WG-Lebens - Schimmel & Gammel'-Fotogalerie:





 

 

 

Montag, 14. Oktober 2013


Auch wenn das Wetter dann leider nichtmehr ganz so schoen war und die Baeume nicht mehr ganz so bunt, wie eigentlich gedacht sind die Fotos doch noch halbwegs nett geworden.
Da fragt man sich, woran liegts? Jasmin hat das ganze in ihrem Geographiestudium als the 'Magic of Water' kennen gelernt (bei ihr anhand des Beispiels London/Themse) Anders ausgedrueckt, Wasser ist immer schoen.
Deshalb zum x-ten Mal ein paar halbschoene Rheinbilder :)


Bildfilter ala instagram olé, macht alles doch nochmal ein Stueckchen schoener ;)

















Heute Mittag auf der Faehre hatte ich dann sogar so etwas wie halbwegs gutes Wetter, auch sehr schoen:

Dienstag, 8. Oktober 2013

...habe ich ein Glueck, dass das heutzutage keine 80 Tage mehr dauert.

Ich mach ja hin und wieder ganz gerne bei irgendwelchen kleinen Blogger Gewinnspielen mit, neben der Tatsache, dass man in den meisten Faellen viel coolere Preise als das Iphone Schlagmichtot oder sonst ein Massenscheiss kriegt, ist die Gewinnchance natuerlich auch um einiges hoeher.

So bin ich ueber einige Umwege auf dem Blog von Yulie Kendra gelandet. Wisst ihr wer das ist? Ich wusste es erstmal nicht. Dabei handelt es sich um die Tochter der blonden kurzhaarigen Maklerin von 'Mieten, Kaufen, Wohnen' auf Vox, die nun einen scheinbar recht erfolgreichen Fashionblog aufzieht. Im Rahmen dieses Blogs verloste sie in kurzen Zeitabstaenden Sandalen, Kleider und Leggins der sogenannten Firma 'Romwe' - hatte ich ebenfalls vorher noch nie gehoert. Wie das bei solchen Gewinnspielen eben der Fall ist gings los mit 'Like meine facebookseite und die von Romwe um dich fuer das Gewinnspiel zu registrieren' - hab ich natuerlich gemacht.
Seit diesem Tag, hat dieser daemliche Laden mich in seinen Faengen.
In quasi taeglichem Abstand, werden mehr oder minder interessante, neue Dinge, zu unglaublich guenstigen Preisen angeboten. Auch wenn ich (wie zu erwarten) Nichts gewonnen hatte blieb romwe.com auf meiner like-Liste und somit auch die taeglichen Megaschnaeppchen. Es war also nur noch eine Frage der Zeit bis ich nachgab und etwas bestellte.
Am 11.September war es so weit.

In meiner ueblichen H&M-Manier bestellt ich Sachen fuer 250€ um am End vllt Klamotten fuer 40€ zu behalten, wie es eben so ist: verschiedene Groessen, verschiedene Farben... man weiss ja nie was passt.
Selbiges machte ich auch bei Romwe. Erstes Stocken: Verdammt, die machen nicht auf Rechnung, ich muss es vorab per Paypal bezahlen... Aber nunja, man will die tollen Klamotten ja dann auch haben, wenn man schon Stunden mit dem Aussuchen verbracht hat.

Gesagt getan. Bestellt und gewartet. Eine Bestaetigung von Paypal, dass mein Geld weg ist und eine Bestellbestaetigung kam auch sofort, nur alles andere lies auf sich warten. 5-15 Tage Sendezeit wurden mir angekuendigt. Keine Besonderheit, wenn man nicht innerhalb der EU bestellt. Als nach 8 Tagen nicht mal eine Sendebestaetigung den Weg in mein Postfach fand, wurde ich ein wenig nervoes. Was wenn ich nun tatsaechlich um 250€ abgezockt wurde? Das waere beschissen, mal ganz gelinde ausgedrueckt. Gleichzeitig hatte ich in der Zwischenzeit schon mehr als einmal von diesem ominoesen Versandhaendler gehoert... also was ganz unserioeses konnte es (hoffentlich) nicht sein.

Um Klarheit zu erlangen  beschloss ich dem Laden einfach mal ne Mail zu schicken. Nach ganzen zwei Tagen bekam ich so etwas, was man mit guten Willen, als Antwort sehen kann:
' Da Romwe besonders viel Wert auf Qualitaet legt wird jede Bestellung einzeln handverpackt und jedes Kleidungsstueck einzeln gepreuft, daher kann es ab und an ein wenig laenger dauern. Nun ist es aber so weit und deine Ware ist bald auf dem Weg. Sollte nur ein Teil deiner Bestellung ankommen, musst du dich nicht wundern, da die Pakete nach Verfuegbarkeit der Ware losgeschickt werden.'
Okay, keine richtig persoenliche Antwort, aber immerhin wurde ich nicht vergessen.
Ein paar Stunden spaeter kam die tatsaechliche Antwort auf meine Mail, welche aber auch nicht viel anders aussah.
Einen weiteren Tag spaeter kam endlich (!!!) meine (Teil)Versandbestaetigung - das war am 22.9. volle elf Tage nach meiner Bestellung.

Haette ich zu diesem Zeitpunkt gewusst, dass die Odyssee jetzt erst so richtig losgeht, haette ich mich keineswegs so gefreut.
Mit meiner Versandbestaetigung bekam ich eine Trackingnummer, sodass ich nachschauen konnte wo mein heiss ersehntes Paeckchen sich befindet. Die ersten 5-10 Mal, als ich diese Nummer bei Equick ausprobierte, erhielt ich aergerlicherweise jedes mal nur eine Fehlermeldung, sodass ich vor lauter Warterei das Paeckchen quasi taeglich erwartete und wortwoertlich hinter der Haustuer auf unsere Postbotin lauerte, nur um jeden Tag aufs neue enttaeuscht zu werden.

Irgendwann gab ich mal wieder auf gut Glueck meine Trackingnummer ein, um dann (oh wunder) tatsaechlich erstmals ein Ergebnis zu erhalten.

Mir fiel der Mund runter:
Mein Paeckchen hatte am 23.9. Shenzu verlassen. Und wer auf Google-maps nachschaut wird feststellen: Das liegt nicht direkt bei mir um die Ecke sondern am hinterletzten Ende von China.
Von der Weltmetropole Shenzu aus, ging es weiter nach Peking, wo es tagelang (kommentarlos) festhing.
Der Weg ging weiter ueber irgendein Verladungslatein (das mir nix gesagt hat), nach London, nur um dort wieder ein paar Tage fest zu haengen, um dann endlich, endlich nach Deutschland zu kommen und zu guter Letzt gestern am 8.10.2013, fast ein Monat nach meiner Bestellung bei mir zu Hause zu landen.
Zu Hause ist in diesem Fall nicht Bingen, sondern bei meinen Eltern, daher  hatte ich bis heute keine Moeglichkeit ueberhaupt in mein lang ersehntes Paket hinein zu schauen. Das wird auch noch mindestens bis morgen dauern, da ich dank Erstitagen an der FH, wohl heute Abend kein Auto mehr fahren werde. Fuer mich heisst es also weiter auf gluehenden Kohlen sitzen und die offenen Fragen im Kopf:
Wars das jetzt wert? Was wenn mir nichts gefaellt und nichts passt? Was wenn ich den Kram auf eigene Kosten zurueck nach Shenzu verfrachten muss?

Was jedoch um einiges schlimmer ist neben all dem Warten und Warten: Mein Gewissen.

Wegen meiner Konsumgeilheit habe ich unnoetigerweise was weiss ich wieviel CO² in die Atmosphaere entlassen und was noch alles verballert. Nur um nicht den ueblichen H&M Kram zu tragen, kaufe ich aehnliche Klamotten, die nicht ganz gleich sind, auf Kosten von... ich weiss nicht. Steigende Meerespegel? untergehende Laender? Und ueberhaupt den ganzen Haufen an Elend, den uns Al Gore versprochen hat?
Schoen und gut, dass ich Vegetarier bin, weils schlecht fuer die Umwelt ist, ich Muell trenne weil ichs richtig finde und noch andern Hippiekram, aber ich glaub mit dieser mini undurchdachten Aktion, kann ich mir Jahre des Fleischverzichts sonst wohin stecken.
Beim naechsten Mal definitiv: Erst denken dann machen.

Natuerlich kann man all das genauso gut ueber H&M und Co sagen. Da ist es mir nur noch nie aufgefallen, weil dieser ganze Verschiffungsakt aus China, Taiwan, Bangladesch und sonst woher vorher geschieht, sodass ich davon nix mitkrieg und reinen Gewissens shoppen kann. Bis zu dieser Romwe-Aktion hab ich das alles brav verdraengt, aber meine liebe Equick-Trackingnummer hat mir das Ganze durchaus anschaulich vor Augen gefuehrt, sodass ich und ihr vllt auch beim naechsten Shoppingmarathon wenigstens kurz dran denkt. Das waere doch schonmal was.

http://doktorsblog.de/wp-content/uploads/image/kopnuss_consum.jpg

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Erinnerst du dich noch an die graue Vorzeit? Nein.. Ich rede nicht von den Tagen als es noch kein Fernsehen gab oder von den Tagen an denen dein Fernsehkonsum idealerweise von Mami und Papi auf eine Stunde am Tag begrenz wurde.
Ich rede von der Zeit, als noch nicht das grosse blaue Ungetuem unter der Leitung Mark Zuckerbergs die Macht ueber unser Leben hatte, sondern das beschaulich anzusehende barbiepinke schuelervz. War das schoen. Zu jung um sich ueber irgendwelche Datenschutzdinger Gedanken zu machen las man sich die Gruppenmitgliedschaften der Leute durch und wusste genug, um sich eine Meinung zu bilden. Dank der politische Einstellungs-Option konnte man Idioten auf den ersten Blick rausfiltern und die Welt war schoen.
Wenn ich an diese Zeit zurueck denke, kommen mir natuerlich wieder viele dieser wunderbaren Gruppen in den Sinn, was waere die Welt nur gewesen ohne:



Ich les mir nur diese, mehr oder minder sinnvollen, Titel durch und eine ganze Aera wird fuer mich wieder zum Leben erweckt, die gute alte Zeit, in der quasi nichts kompliziert war, weil die Mathearbeit am kommenden Montag in etwa das Schlimmste war, was passieren konnte - aber darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus.
Welche Gruppe mich immer und immer wieder aus meiner rosa-Flauschewelt rausriss und ein grosses Fragezeichen auf meiner Stirn hinterliess war:




Nun, einige Jahre spaeter muss ich dem ganzen Recht geben, vllt nicht in der Form, wie es auf www.fernsehenficktdeineseele.de geprediegt wird, aber mal ganz im ernst: Was geht denn bitte ab? Nicht, dass die Veraenderung unserer Fernsehlanschaft von heute auf morgen gekommen waere, aber langsam bin ich an dem Punkt, wo selbst ich (eigentlich eine treue Free-TV-Anhaengerin) den liebgewonnenen grauen Kasten nur als Einschlafhilfe nutze.

Ein Blick ins Fernsehprogramm reicht. Die von mir urspruenglich stark frequentierten Sender Pro7 und RTL zeigen wohl den groessten Absturz.
Man beginnt morgens wahlweise mit Reality-Trash-TV das selbst den gescripteten Alltag von Ordnungsamtbeamten nicht spannend gestalten kann oder schaut sich die millionste Wiederholung von How I met your Mother an. Maximal alle 30 Minuten, verabschiedet man sich in die Werbepause.  Auch RTL 2 und Vox koennen mit ihren Pseudodokus den Tag nicht erhellen und die schon 15 mal auf anderen Sendern gesehenen Filme und Serien von Kabel eins, sind die Muehe auch nicht Wert.
Nickelodeon, Super RTL und Kika ist man unterdessen leider entwachsen, wenigstens dort gibt es sowas wie halbwegs ertragbare Unterhaltung. Jedoch fuer andere Altersgruppen.

Hat man schliessliche den Vormittag ueberstanden kommt der vorzeitige Hoehepunkt des Tages, je nach Sender von der Uhrzeit her variierend: Die Nachrichten. Ebenfalls von Sender zu Sender unterschiedlich, die Qualitaet. Waehrend RTL & Co eine auf dem Baum gefangene Katze als Weltereignis ansehen, faellt die Gewichtung immerhin noch bei einigen anderen Sendern 'richtig' aus. Ich weiss nicht ob solche Kaetzchennews der erbaermliche Versuch sind, das Weltgeschehen gemeinsam mit dem ausgewaehlten Vokabular selbiger Sendungen ('abgeknallt', 'besoffen' usw), naeher an den Fernsehkonsumenten von heute zu bringen, aber wenn, spiegelt das lediglich die Interessen der  Zuschauer wieder (Angebot - Nachfrage) und ab diesem Punkt wirds gruselig.

Das bedeutet naemlich das auch die zweite Runde, der Nachmittag, welcher EXAKT ausfaellt wie der Vormittag (nur das Pro7 so tricky ist und die Morgensendungen vom Vortag am Nachmittag zeigt) nur die Sensationsgeilheit, oder eben Stumpfheit, des geneigten Zuschauers befriedigt. Womit wir bei dem viel gelesenen Argument waeren: Das sogenannte Hartz-4-TV spiegelt a) den Lebensalltag selbiger Zuschauer wieder (will ich nicht dran glauben) oder b) gibt all den anderen Zuschauern, die nicht ganz so durch sind, das Gefuehl etwas bessres zu sein (klingt naheliegender) oder im Falle von Pro7: c) Will die Leute mit staendiger Wiederholung vollends verdummen, egal wie gut die Sendungen urspruenglich/eigentlich sind.

Klingt schrecklich ist aber so.
Auch zum Abendprogramm hin, bleiben die genannten Sendern Ihrer Linie treu: Waehrend Pro7  mindestens 4-5 Tage die Wochen 30 Minuten Serien im Doppelpack zeigt (ist das eine Reaktion auf unsere kurze Aufmerksamkeitsspanne?), setzen Sat1, RTL, RTL2 und Vox auf sowas wie 'Abwechslung', hier wechseln sich Krimi, Doku und Gameshow ab (soweit ich weiss auch nichts ueber 60 Minuten). Kabel eins bleibt seiner Linie treu und setzt auf 100mal gesehene Film. (Trifft sich gut mit meinen Eltern, die koennen mittendrin einsteigen, auch mal kurz einschlafen und wissen trotzdem wies endet).

ARD/ZDF habe ich bewusst nicht erwaeht genauso wie 'kleinere' Sender, wie SWR, 3SAT, Arte, WDR usw. Zu Ersteren kann ich nicht viel sagen (quasi nie kommt da irgendwas, was mich anspricht) und zweitere bieten mir aktuell den einzigen Zufluchtsort, vor verstumpfenden Einheitsbrei, mit ihren teils interessanten, teils mittelinteressanten Dokus und Berichten.

Was bleibt einem also als Zuschauer?
Mir sind nur drei Dinge eingefallen:

a) Kein Fernsehen mehr schauen und auf Alternativen wie DVD, Internet etc umsteigen.
b) Pay-TV zulegen.
c) das Unglueck ueber sich ergehen lasse.

Viel Glueck dabei.

http://us.123rf.com/400wm/400/400/Suljo/Suljo0901/Suljo090100013/4214966-test-bildschirm.jpg

Über mich

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alles hat angefangen mit einem Reisebericht ueber meine Radtour von Seattle nach San Diego. Zu finden auf: lutoshpacific.blogsport.de
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