Samstag, 18. Januar 2014

Man kann Mode moegen, oder eben auch nicht. Man kann sich dafuer interessieren, oder eben auch nicht. Man kann von Modeschauen etwas halten, oder auch nicht und man kann seine Meinung zur Fashionweek haben. Was fuer mich aber seit dieser Woche feststeht:
 In Sachen Mode- und Livestyleblogger(innen) auf der Fashionweek gibt es nur eine Meinung. Ihr nervt.

Ganz im Ernst, was will ich mit einem Artikel „Ich hab bei XY (denk dir irgendeinen Designernamen, den du noch nie vorher gehoert hast) Maeusschen spielen duerfen – hier mein Artikel“? In den meisten Faellen stinklangweilig und zudem schreit es nach: „Hey schaut mal, ich bin so wichtig ich wurde nicht nur auf die Fashionweek eingeladen, ich durfte sogar Backstage zu XY (denk dir wieder den nichtssagenden Designernamen). Aetschibaetsch.“ Fehlt nur noch die herausgestreckte Zunge.

Natuerlich koennte man sagen, dass ich selbst Schuld bin und den Unsinn genauso gut ignorieren koennte, anstatt mich hier nun aus zu kotzen. Leider nein. Neben den ueblichen verdaechtigen groesseren Blogs, die ohne einen seichten Fshionweekpost gar nicht sein duerfen, berichtete auch der ein oder andere kleinere Blog in meiner Facebookliste, stolz wie Otto ueber seinen Berlinausflug.

Natuerlich habe ich somit auch den ein oder anderen Eintrag zum Thema gelesen und meine Erwartungen wurde nicht enttaeuscht. Gnadenlose Selbstprofilierung , ohne richtigen Inhalt und ohne ernsthaft irgendetwas mitgeteilt zu haben (Ernsthafte Rezensionen der gezeigtn Sachen? Konnte ich bisher nicht wirklich entdecken. Die drei vier, qualitativ mittelmaessigen Fotos, mit vorbei huschenden Models werten solche Artikel leider auch nicht auf. Ein kleines Beispiel gefaellig?
Ein meiner Lieblingsblogs, den ich wirklich wirklich gerne lese, hat mich eben beim durchforsten von FB eiskalt erwischt. Der Parade 0815-Artikel ueber das Fashionhightlight des Jahre: Sinnentleertes Geplapper, ohne ernsthaft auf die Mode selbst einzugehen, minderqualitative Selfies, nichtssagende Models, Mode und Gesichter. Schlicht und ergreifend oede.

Betrachtet man die ganze Nummer dann mit etwas mehr Abstand wird’s auch nicht besser. Nicht nur, dass das Internet zugemuellt wird mit oben erwaehnten Artikeln, nein. Viele gute Blogs werden schlicht und ergreifend als Werbetraeger missbraucht. Fuer ein klitzekleines bisschen V.I.P.-feeling funktionieren willige Blogger ihren Blog zur digitalen Litfasaeule um – kein Problem. Hat das noch jemand im Auge?
Es ist schliesslich kein Geheimnis mehr, dass „junge, innovative“ Konzerne, mittlerweile oftmals ihr Geld in Bloggerevents anstatt in aufwaendigere (und vermutlich teurere) Werbekampagnen versenken. Mal ganz davon abgesehen, dass ein Blog, dessen Autor man seit Monaten, oder vielleicht sogar Jahren kennt, wie ein Onlinefreund ist, dem man in der Regel sowieso als glaubwuerdiger befindet, als die boesen Konzerne. Nur um mal eine Zahl zu nennen: Die Google-Blogsuche findet 44.600.000 Ergebnisse zum Thema „Fashionweek 2014“ - 44.600.000 Mal Gratiswerbung, fuer einen mehr oder weniger findigen Marketingmenschen. 44.600.000 Mal die Seele verkauft, um sich kurz wichtig zu fuehlen.

Also summa summarum? Verkauft nicht eure Seele! Beziehungsweise ueberlegt vorher ob der zweifelhafte Ruhm einer Fashionweekkarte (oder ein Giveaway irgendeiner Drogerie, Taschen oder Sonstwasfirma) es Wert ist einen muehe- und liebevoll gestalteten Blog quasi zu verkaufen. Falls ja: Schreibt kuenftig wenigstens bitte bitte ordentlich Artikel ueber eure Erlebnisse!


Danke.


P.S.: Fuer Fashionweekbloartikelempfehlungen bin ich natuerlich offen!

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alles hat angefangen mit einem Reisebericht ueber meine Radtour von Seattle nach San Diego. Zu finden auf: lutoshpacific.blogsport.de
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