Mittwoch, 7. August 2013

ueber den Sinn und Unsinn von Muttertag

Dieses Jahr ging es ja Schlag auf Schlag: Donnerstag Vatertag und den Sonntag drauf direkt Muttertag. Aber mal ganz ehrlich, den ersteren pseudoemanzipatorischen 'Feiertag' koennt man sich doch auch sparen. Ich finde solang man nicht ein oder mehrere kiloschwere bruellende Fleischkloepse aus seiner Vagina pressen musste hat man keinen eignen Feiertag verdient (das eine maennlich transsexuelle Paar, mit eigenem Kind, in den USA ignorier ich jetzt mal). Die kleinen zusaetzlichen Geschenke der Natur, wie Dammriss, Zwerchfellbruch, Depressionen, Schwangerschaftsstreifen und so weiter will ich neben dem Fakt, dass man sich oftmals quasi in der Oeffentlichkeit des Kreissaals einscheisst nur kurz erwaehnen.


Wenn ihr lieben Maenner jetzt mit dem Gegenargument kommt, dass Elternsein mehr bedeutet, als der blosse Geburtsvorgang kann ich hier nur entgegnen, dass trotz aller Gleichberechtigung der Loewenanteil an Erziehung, Kinderbetreuung und Haushalt wohl immernoch von den werten Frauen bestritten wird.
Davon abgesehen, sind die meisten Kerle, die sich am Vatertag ihren Bollerwagen mit Bier vollpacken und durch die Gegend wandern nichtmal ansatzweise Vaeter.

Aber zurueck zum Muttertag. Genau, wir wollen die Frau ehren, die uns unter Qualen auf die Welt gebracht hat und uns bis heute grossgezogen hat und fuer uns da ist. Wenn wir schon an unserem GEBURTstag uns selbst in die Luft heben und feiern bzw wahlweise betrauern wieder ein Jahr aelter zu sein, sollte es auch einen Tag geben, wo das Dasein der Mutter honoriert wird.


Leider hat der Muttertag, trotz aller noblen Ziele, dann doch nicht so eine weisse Weste.
Egal wie man es dreht und wendet, (wie man auch ueber den Valentinstag munkelt) der Muttertag ist eine Erfindung der Blumenhaendler.
Zusaetzlich ist er neben 'Klassikern' wie dem St-Patricksday (Irland) oder Halloween auch noch aus Uebersee importiert. Nix da also mit typisch deutschem Feiertag - Hitler hat den dritten Sonntag im Mai, 1934 dann aber doch zum offiziellen Feiertag erhoben. Schliesslich sollte frau zu Hause bleiben und fleissig Kinder gebaehren, da musste man das neben dem Ehrenkreuz der deutschen Mutter (ab dem 4. Kind) auch noch mit einem Tag der Geschenke (Blumen!! Womit wir wieder bei den Floristen sind) ehren. Meine Uroma drueckte das ganze dann ein wenig direkter mit dem unverbluemten Satz 'Fahne hoch, Roecke hoch, der Fuehrer braucht Soldaten!' aus.


Doch wundersamerweise hat (im Gegensatz zum Mutterkreuz) der Muttertag das dritte Reich ueberlebt. Natuerlich sollte man jeden Tag (Vater und) Mutter ehren und schaetzen, doch finde ich es doch ganz schoen, dass man sich dafuer noch einen speziellen Tag auserkoren hat. Weihnachten und Ostern feiert man ja auch nicht irgendwann, sondern an einem festgelegten Datum.

Zu guter letzt noch einen Rat an (vor allem) die Maenner fuer 2014: Bitte bitte seid naechstes Mal nicht so ignorant, faul oder 'beschaeftigt' und rennt am Samstag Abend kurz vor Ladenschluss zu Rewe und kauft dort die letzten krueppeligen Bluemchen und halb verdatschten Pralinen nur weil ihrs mal wieder zu spaet gerafft habt. Muetter sehen sowas auch.


P.S.: Ich muss das Zitat meiner Uroma wohl doch noch einmal korrigieren. Das ganze wurde von meinem Vater falsch wiedergegeben und heisst eigentlich: 'Hoch das Bein, die Liebe winkt, der Kaiser braucht Soldaten!'
 
Originaltext vom 14.Mai 2013

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alles hat angefangen mit einem Reisebericht ueber meine Radtour von Seattle nach San Diego. Zu finden auf: lutoshpacific.blogsport.de
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