Mittwoch, 7. August 2013

Ja man kennt das. Die lieben Flomaerkte, sei es der am Globus oder C&C um die Ecke oder richtig coole wie man sie z.B. regelmaessig im Schlachthof findet. Oder eben auch der Flohmarkt, welcher diesen Samstag im JuZ stattfand. Frei nach dem Motto: kein Sexismus, keine Haendler und kein Nazikram (und Muell bitte selbst entsorgen)





Flohmarkt heisst normalerweise: Hingehen und hoffen etwas schoenes/interessantes/ausgefallenes/wie auch immer zu bekommen.
Aber schonmal ueberlegt wie es von der anderen Seite aussieht? Ich kann es euch sagen, weil ich diesen Samstag zur Abwechslung mal als 'Aussteller' auf einem Flohmarkt war.




Ich war Freitag Abend feiern, halb fuenf bin ich ins Bett gefallen und habe mich sieben Stunden spaeter mehr oder minder fit aus dem Bett gequaelt - eigtl viel zu spaet, da man ab 12h da sein sollte.
Sei's drum, ich musste so wie so auf den Fahrservice meiner noch schlafenden Schwester warten.
Zu meinem Vorteil verkaufe ich auch Sachen ueber KLEIDERKREISEL und AMAZON, sodass schon alles schoen verpackt in Kisten war. Hiess fuer mich also eigentlich nur noch eine Tisch, eine Bank und vier mehr oder minder schwere Kisten ins Auto packen, mich und mein Gesicht ein wenig restaurieren und dann ging es ab nach Bingen. Dort angekommen war ich (Ueberraschung) die letzte. Als Konsequenz hiess das fuer mich kein Stellplatz mehr im freundlich wirkenden Hof sondern in der Kneipe, welche noch sehr intensiv, trotz putzen, den Geruch des vorherigen Abends ausduenstete. Damit aber nicht genug, leider war meine, von zu Hause mitgebrachte Bierbank, ganze 20cm zu lang, sodass ich mich nicht gemuetlich zwischen die anderen Tische quetschen konnte, sondern erhoeht, auf der Buehne. Nicht direkt erreichbar fuer potenzielle Kunden - also nicht die ideale Ausgangsbasis.




Ich packe meinen Krempel von Klamotten, ueber Buecher bis hin zu Haarspangen aus und versuche alles einigermassen optisch ansprechend auf meinem Tisch zu positionieren.
Nach 25 Minuten war ich zufrieden gestellt und blickte leicht optimistisch dem Flohmarkttag entgegen. Dank der geschickt platzierten Werbung, online wie auch in der Zeitung, liessen die Besucher nicht lange auf sich warten. Dafuer durfte ich umso mehr warten... Auf Kunden. Die einzige potenzielle Kundin konnte ich erfolgreich damit vergraulen, dass ich fuer eine nagelneue Version von 'Stolz und Vorurteil' und der einmal gelesenen Ausgabe von 'Sternstunden der Beudetungslosigkeit' stolze fuenf Euro haben wollte. Soviel dazu. Zur gleichen Zeit machten meine Standnachbarn zur rechten, riesigen Gewinn mit dem Verkauf ihrer Xboxspiele. Im Laufe des Nachmittages sollte sich auch noch herrausstellen, dass sie letztendlich als die Grossverdiener des Tages aus der Sache herausgehen werden.
Ich fuer meinen Teil darf mich rueckblickend auf dem anderen Ende der Skala anordnen. Mein einziger Verkauf des Tages waren bereits erwaehnte 'Sternstunden der Bedeutungslosigkeit' an meinen Standnachbarn zur linken fuer stolze zwei Euro.
Selbige zwei Euro reinvestierte ich direkt in die Leoparden-Angora-Fussel-Strickjacke meiner anderen Nachbarin zur linken.
Also ihr seht ein lohnenswerter Tag. Hier mein Fazit:

Zeitaufwand: 6, 5 Stunden
25 gefahrene Kilometer mit dem VW Bus
Gewinn: 2€ - macht 0,31 € Stundenlohn




Alles in allem duerft ihr das jedoch nicht als Kritik an diesem Flohmarkt bzw an Flohmaerkten generell sehen. Jedoch moechte ich allen Vllt-fahr-ich-auch-mal-auf-den-Flohmarkt-und-verkauf-meinen-Scheiss-Denkern sagen, dass da ein ganzer Rattenschwanz an Arbeit mit dranhaengt, die man besser nicht unterschaetzen sollte.
Diese Erfahrung letzten Samstag war mein zweiter Flohmarktverkauf, ich hab nicht totalen Mist verkauft und auch nicht zu komplett ueberteuerten Preisen, genauso wie beim ersten Mal. Jedoch hat sich weder auf dem anderen Flohmarkt (Schlachthof Wiesbaden) noch in Bingen gerechnet. Dementsprechend sollte man seine Erwartungshaltung als Verkaeufer herunterschrauben oder mit DEM heissen Scheiss ankommen. Das bleibt wohl jedem selbst ueberlassen.

Aber fuer alle Leute, die kaufen, konsumieren, gute Musik, nette Gespraeche und das ein oder andere Stueck Kuchen ergattern wollen, kann ich nur sagen: Man munkelt, dass es im Mai einen weiteren Flohmarkt geben wird, dort koennt ihr dann auch einfach arme Verkaeufer wie mich unterstuetzen, sodass ein lohnenswerter Tag fuer alle wird.
Weitere Infos gibts auf www.juz-bingen.de

Originaltext vom 21.April 2013

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alles hat angefangen mit einem Reisebericht ueber meine Radtour von Seattle nach San Diego. Zu finden auf: lutoshpacific.blogsport.de
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